Eine Veranstaltung des elektrotechnischen Instituts der TU Chemnitz und der Universitätsbibliothek Chemnitz mit Möglichkeit der Online-Teilnahme

Am Mittwoch, 18. 1. 23 , Uhrzeit: 18 Uhr

Referent: Prof. Josef Lutz

Die Stromversorger kündigten den Verbrauchern sehr hohe Preiserhöhungen an, Eins Energie in Chemnitz beispielsweise nahezu 100%. Einige wie die Stadtwerke München erhöhen noch sehr viel mehr, andere wie die Stadtwerke Kiel (dort ist der Anteil Windstrom hoch) erhöhen um 25%. Wir gehen dem nach. Es erscheint willkürlich und vielfach Ausnutzung einer de-facto Monopolstellung.

Unser Ausgangspunkt ist: Die globale Umweltkrise erfordert sofortige Umstellung auf 100% erneuerbare Energien. Im Bereich der Elektroenergieerzeugung und Wandlung ist das elektrotechnische Institut tätig. Inzwischen sind die erneuerbaren Energien Wind und Sonne nicht nur in großem Umfang verfügbar, sie auch die billigste Form der Stromgewinnung geworden. Doch es erfolgte eine Ausbremsung erneuerbarer Energien weltweit und seit 2012 durch die Bundesregierungen im Besonderen.
Im Sommer 22 waren in Frankreich, das seine Elektrizität zu 60% aus Atomkraftwerken bezieht, nur noch 24 von 56 AKWs am Netz – wegen Sicherheitsproblemen, Wartungsarbeiten und fehlenden Kühlwassers. Damit war mehr als ein Drittel (34%) der gesamten Stromversorgung eines großen Industrielands vom Netz. Mittel- und Südeuropa hängen an einem gemeinsamen Stromnetz. Andere europäische Länder glichen den Fehlbetrag aus. Die Strompreise an der Börse erreichten sehr hohe Werte. In Deutschland wurden Kohlekraftwerke hochgefahren und Gaskraftwerke mit hoher Auslastung betrieben. Dabei waren auf dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Spekulation mit angeblich knappem Gas insbesondere die Gaspreise vervielfacht.

Die Ampel-Regierung pumpt Milliarden in die Förderung der fossilen Erdgas-Technologie. Diese ist nicht zukunftsfähig. Die Veranstaltung wird Details über Stromerzeugung, Stromexport und die Preisentwicklung in den verschiedenen europäischen Ländern ausgehend von Daten des Fraunhofer ISE aufzeigen. Je höher der Anteil regenerativer Energie, umso niedriger sind die Preise in den jeweiligen Ländern. Details sind nicht durchsichtig, da der Löwenanteil des Stroms nicht an der Börse, sondern über langfristige Verträge gehandelt wird, die als Geschäftsgeheimnis behandelt werden. Es verbleibt die Bilanz, dass der Strompreis für private Verbraucher ein Vielfaches der Gestehungskosten wurde. Es ergibt sich der Eindruck, er ist ein Monopolpreis, ein Raubpreis.

Nach dem „Merit Order Prinzip“ erhalten auch die Erzeuger von Kohle- und Atomstrom den jeweiligen Höchstpreis. Hohe Gaspreise durch Spekulation treiben den Strompreis. Es wird auch nicht besser, wenn durch eine „Strompreisbremse“ der Staat einen Teil der Kosten übernimmt, denn diese holt er sich über Steuern wieder vom Bürger. Ferner treibt diese exorbitante Preiserhöhung die Inflation.

Die teuerste, unzuverlässigste und gefährlichste Form der Stromgewinnung ist die Atomenergie. Die günstigste Form ist die regenerative Energie aus Sonne und Wind.

Die Veranstalter sprechen sich für die zügige Umstellung auf 100% erneuerbare Energien aus, für die Senkung der Strompreise für die Verbraucher und das Einstellen des Ausbaus der fossilen Erdgas-Technologie.

Parallel zur Vor-Ort-Veranstaltung in der Universitätsbibliothek gibt es die Möglichkeit einer Online-Teilnahme. Link zum Login zu Beginn der Veranstaltung:

https://tu-chemnitz.webex.com/meet/leistungselektronik

Ankündigung der Veranstaltung durch die TU Chemnitz: https://www.tu-chemnitz.de/tu/pressestelle/aktuell/11662


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