Mit Kontrollverlust über den Atomreaktor und der Explosion des Reaktorgebäudes scheint die denkbar schlimmste Atomkatastrophe einzutreten. Auch wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht viele Details wissen: Das Inventar an radioaktiven Stoffen kann dem von einigen hundert, gar über 1000 Hiroshima-Bomben entsprechen. Von diesem gelangt ein großer Teil als radioaktiver Fallout in die Umgebung, wird als Feinstaub über den Wind sowie über das Grundwasser verteilt. Tschernobyl hat sich wiederholt.

Angeblich waren japanische AKWs nicht nur sicher, sondern auch erdbebensicher. Wir halten fest: Es ist nicht nur unverantwortlich, Atomkraftwerke in erdbebengefährdete Gebiete zu stellen. Es ist unverantwortlich, solche gefährlichen Technologien ohne Not überhaupt zu betreiben. Die Energieversorgung benötigt keine AKWs. Wir können mit heutiger Technik die elektrische Energie zu 100% regenerativ gewinnen. Auch mit der CCS-Technik (unterirdische CO2-Lagerung) wird eine hoch gefährliche Technologie angestrebt, die ebenfalls nicht notwendig ist und über deren mögliche Folgen noch keine belastbaren Aussagen vorliegen.

Jahrzehntelang wurde im Fall des maroden Atomlagers Asse die tatsächliche Situation vertuscht und die Bevölkerung belogen. Risiken werden herunter geredet, Fakten verbogen, Daten manipuliert, wissenschaftliche Erkenntnisse unterschlagen. Wir kritisieren Wissenschaftler, die atomare Technologien weiterhin verharmlosen.

Wir verlangen die Stilllegung aller Atomkraftwerke weltweit.

Die Katastrophe in Japan sollte Anlass sein, die von unserer Regierung angeordnete Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke zurückzunehmen.

12.3.2011, 15:00

Prof. Dr. Rolf Bertram

Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake

Prof. Dr. Christian Jooß

Prof. Dr. Josef Lutz

für den wissenschaftlichen Beirat

siehe auch:  Endlagerung von Atommüll – Wissenschaft und Machenschaft

(Beitrag von Rolf Bertram auf der offenen Akademie 2010 Gelsenkirchen)


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