Der neue Faschismus – autoritäre Transformation als Herrschaftsform kapitalistischer Zersetzung und die Perspektive hegemoniefähiger Gegenmacht
Der Faschismus des 21. Jahrhunderts ist keine Rückkehr historischer Bewegungen und terroristischer Herrrschaftsformen, sondern die autoritäre Transformation im Inneren bürgerlich verfasster Demokratie – funktionalisiert durch Exekutivmacht, technokratische Notstandslogik, umfassende gesellschaftliche Militarisierung und imperialistischen Krieg.
Er ist Ausdruck eines kapitalistischen Reproduktionsregimes in Zersetzung, das gesellschaftliche Stabilität zunehmend über Kontrolle, Ausgrenzung und Gewalt organisiert. Ideologisch legitimiert durch die „Dunkle Aufklärung“ und gestützt auf autoritäre Subjektbildung, ist er keine Anomalie, sondern die konkrete historische Betriebsform bürgerlicher Herrschaft im Zeitalter der Monster, des final parasitären Stadiums des Kapitalismus.
Das Referat fragt nicht nach moralischer Abwehr mit Berufung auf potentielle Freiheitsräume bürgerlicher Demokratie, sondern nach der Möglichkeit einer hegemoniefähigen Gegenmacht: radikal, antagonistisch, materialistisch – gegen autoritäre Formierung und krisengetriebene Barbarei.
Andreas Buderus ist Sozialarbeiter , freiberuflich arbeitender Erwachsenenbildner, Mediator und Coach, marxistischer Publizist und langjähriger Gewerkschaftsaktivist. Er ist seit über 35 Jahre in der Gewerkschaft ÖTV/ver.di aktiv, Mitbegründer gewerkschaftlicher Antirassismus-Arbeitskreise und der gewerkschaftlichen Basisinitiative ‚Sagt NEIN! Gewerkschafter:innen gegen Krieg, Militarismus und Burgfrieden‘ und ist heute publizistisch in der jungen Welt, der Sozialistischen Zeitung, den Marxistischen Blättern, auf gewerkschaftsforum.de und labournet.de sowie in humanistisch- emanzipatorischen Bewegungsnetzwerken aktiv. Sein Schwerpunkt liegt auf der Analyse des autoritären Kapitalismus, der inneren Faschisierung demokratischer Systeme sowie der Krise der Gewerkschaften im Zeitalter von Aufrüstung, Repression und sozialer Zersetzung. Buderus verbindet politische Ökonomie, Ideologiekritik und Sozialpsychologie – in einer materialistischen Perspektive, die sich nicht mit liberaler Systemkritik begnügt, sondern auf den Aufbau einer hegemoniefähigen, internationalen Gegenmacht zielt.